Thursday, December 29, 2005

Everybody knows, I'm gonna steal that car!

Heute stand ich wegen Autodiebstahls vor Gericht. Oder bessergesagt: Wir haben beim woechentlichen Klassenausflug eine Gerichtsverhandlung besucht, bei der ein Fall von 'Besitz von Diebesgut' (ein 2000er WV Jetta) verhandelt wurde.
Die Sicherheitsbestimmungen der Gerichtshaeuser aehneln denen der Flughaefen. Wir mussten unsere Bags durchleuchten lassen und durch einen Metalldetektor gehen. Kameras bzw. fotografieren oder filmen ist nicht erlaubt. Meine Kameras (Handy und Digicam) wurden aber nicht abgenommen.
Als wir den Gerichtsaal betraten, war die Verteidigerin mitten in ihrem Plädoyer. Ihr Argument war, grob zusammengefasst: "Woher haette mein Mandant wissen sollen dass das Auto gestohlen wae, bloss weil eine Scheibe eingeschlagen war?". Die anschliessende Grundaussage des Staatsanwaltes war: "C'mon guys! Der Typ ist vorbestraft!".
Nach den Plaedoyers der beiden Anwaelte, hat sich die Jury zurueckgezogen um ihr Urteil zu faellen und unmittelbar danach wurde der Angeklagte in Handschellen abgefuehrt. Danach stand uns der Richter fuer einige Fragen und Antworten zur Verfuegung. Das lustige waehrend dieser "Audienz" war, dass der Richter immer verstummte wenn die Tuer zum Juryraum geoffnet wurde. Um die Jury in keinsterweise zu beeinflussen. Die Jury darf den Angeklagen auch nicht in Handschellen sehen).
In Amerika ist jeder registrierte Buerger verplichtet einer Jury beizuwohnen, wenn er vorgeladen wird. Theoretisch koennte es auch mich treffen, da ich eine State-ID gemacht habe. Muesste mich aber sofort bei den Behoerden melden, da ich kein Staatsbuerger bin.
Seltsam aber gut zu wissen.
Nach dem Besuch hab ich mir im Bank of Amerika Tower ein BBQ-Hotdog reingezogen. War lecker!

Wenn ich ein Zombie waer, braeuchte ich keinen Kombi mehr.....

Urlaub ist einfach Toll! Ich weiss schon gar nicht mehr wie ich die Zeit (un)tot schlagen soll. Letzte Woche hab ich mir z.B. ein sehr skurriles Buch gekauft, das im Ernstfall mein Leben und das meiner Mitmenschen retten kann. Es hat mich zwar einige Ueberwindung gekostet bei Barnes & Noble nach der 'Zombie Survival Guide' von Max Brooks zu fragen, aber die Verkaeuferin war sehr professionell und hat sich nicht ansehen lassen wie belustigt sie ueber meine Anfrage war (denkt sie). Obwohl das Buch eine sehr detaillierte Anleitung ist wie man sich am effektivsten vor Zombies schuetzen kann, wird es in der Abteilung Humor angeboten. Seltsam, denn ich kann besten Willen nichts lustiges sehen im Kampf gegen die Untoten (manche nennen sie auch Stinker).
;)

Wednesday, December 21, 2005

Seattle Public Library feat. SeinLanguage

Wollte ich eigentlich schon lange mal posten.... Die Seattle Public Library ist wahrscheinlich eines der bemerkenswertesten Gebaude der Stadt. Will aber gar nicht lange darueber berichten wie ausgefallen und funktional die Architektur ist. Zu diesem Thema gibt es viel bessere Informationen im Netz. Was mich eher interessiert ist das Angebot der Buecherei, naemlich DVDs, Videos ... und diese Papierdinger die hier auch 'books' genannt werden.

Nachdem ich eine Library Card geloest hatte, habe ich mir auch schon mein erstes amerikanisches 'book' ausgeliehen. Naemlich Jerry Seinfelds "SeinLanguage". Wer Seinfeld kennt weiss, dass am Anfang und am Ende jeder Show, Jerry in einer Standup-Comedy Performance zu sehen ist. Dieses 'book' enthaelt nichts anderes als eine Sammlung der besten Jerry Seinfeld Jokes. Ein Beispiel zum Thema plastische Chirurgie:

"One of the most popular procedures today is the nose job. The technical term for the nose job is rhinoplasty. Rhino? I mean, do we really need to insult the person at this particular moment of their life? They know they have a big nose, that's why they're coming in. Do they really need the abuse of being compared to a rhinoceros on top of everything else? When someone goes in for a hair transplant, they don't say,'We're going to perform a cueball-ectomy on you, Mr. Johnson. We're going to attempt to remove the skinheadia of your chrome-domus... these are the technical terms, of course.'"

Hmmm... ganz schoen unterhaltsam diese 'books'.

Sunday, December 18, 2005

Experience Music Project

Hab am Samstag das Experience Music Project (deutsch) besucht. Wie schon erwaehnt befindet sich das EMP auf dem Gelaende des Seattle Centers und wurde von Microsoftmitbegruender Paul Allen gestiftet. Das Sci-Fi Museum, das sich im gleichen Gebaude befindet, hab ich noch nicht besucht. Werd ich aber sehr bald nachholen. Scheinbar begegnet man dort jetzt dem Terminator-Endoskeleton (Modell t-800). Wow!
Zum EMP: Der Eitritt ist mit knappen 20.-$ nicht gerade guenstig, ist sagen wir mal obere Grenze. Egal....
Als erstes hab ich mir die Guitar/Bass Timeline angesehen. In einem halbdunkeln Raum sind in Vitrinen verschiedene Gitarrenmodelle chronologisch aufgestellt. Es gibt grundsaetzlich zwei Gitarrentypen: Akustisch und Elektrisch. Und fuer den Laien ist die Grundaussage der Guitar/Bass Timeline: Nach der Erfindung der elektrischen Gitarre, hat sich nichts mehr veraendert, nur verbessert und verfeinert.

Danach war ich noch im BRAVO-POPROCKY-INTERESSIERTMICHNICHT - Bereich. Dort sind eigentlich nur Fotos und ein paar von aktuellen 'Stars' getragene Outfits ausgestellt.

Im Zentrum des EMP steht eine zweistockwerkhohe Gitarrenstatue, mit dem Titel 'If six was nine'(?). Sie besteht hauptsaechlich aus einigen hundert an einem Geruest befestigten Gitarren und Baessen. An einigen dieser Instrumente sind Machanismen angebracht die einen Ton, oder eine Tonfolge abspielen. Ueber Kopfhoerer kann sich der Besucher dann die Komposition anhoeren.

Eine weitere Ecke ist den Urspruengen der HipHop- und Graffitikultur gewidmet, eine andere dem Songwriting und wiederum eine andere der Praxis (die ich nicht mehr habe )-;). Dort kann mann selbst die drei Hauptinstrumente des Rock ausprobieren. Mit Hilfe eines Touchscreen kann man sich die Grundlagen eines Instrumentes erklaeren lassen. Ich habe das Angebot genutzt und nun kann ich zu Nirvanas 'Smells like teen spirit' Gitarre spielen...(Na wenn hier kein Klischee bedient wird:) und wenn man ein wenig Zeit und die noetigen Kenntisse mitbringt, kann man auch selbststaendig einen eigenen Song einspielen und auf CD brennen.

Momentan ist auch eine Jimi Hendrix Austellung. Hier werden verschiedene Gegenstaende aus Hendrix' Leben ausgestellt. Von Briefen die er als kleiner Junge seiner Oma geschrieben hat, bis zu Gagenvertragen und Effektpedale die er mitentwickelt, oder gar fuer sich hat anfertigen lassen. Auf dem Bild ein Ueberbleibsel einer von Jimi gespielten Gitarre.
Und hier der Inhalt eines der erwaehnten Kinderbriefe:
"Dear Grandmother
How have you been? I have been good. How is Bobby and them? are they Good too? we went to a picnic and I ate too much. But It was a Good picnic. We had fun.
Love Buster" (als Kind wurde er auch Buster genannt)

Ein Kurt Cobain Pulli, sowie auch andere Nirvana-Reliquien, wie zum Beispiel Nirvanas erster Plattenvertrag, Demokasetten und diese Gitarre, die meiner Meinung nach im Videoclip zu 'Smells like...' verwendet wurde (wird aber nirgends erwaehnt. Auf dem Schild steht sie habe Steve Turner von Mudhoney gehoert), sind im Teil 'Northwest Music' zu sehen.

Das ist nur ein kleiner Ueberblick. Das EMP muss man selbst erlebt haben um sich ein Bild davon machen zu koennen, und selbst dann ist es ziemlich schwierig.

Saturday, December 17, 2005

Ein Nachmittag in Fremont

War heute Nachmittag im Stadteil Fremont. Ziel war die Leninstatue und der Sonic Boom Records Shop. Sonic Boom hat ein sehr breites und tiefes Angebot an Indie und Alternanitve, sattletypisch halt. Konnte aber nichts finden was meinen musikalischen Anspruechen genuegen wuerde. Abeb ein paar Meter, Feet oder wahlweise auch Yards uphill ist der JIVE TIME Schallplatten-Laden. Dort habe ich mir zwei in Europa semi-seltene Alice Cooper Platten aus den 70ern, fuer ein laecherliches Trinkgeld von 15.-$, gekauft. Ich hoffe nun sie unbeschaedigt in die Schweiz zu schaffen. Und ein ziemlich coolen Spruch vom Verkaeufer gabs noch gratis dazu... "That's gonna be an Alice Cooper X-mas!".

Die Lenin Statue war die naechste Etappe. Die Skulptur wurde 1989 nach dem Fall der kommunistischen Regierung in der Tschechslovakei nach Amerika gebracht. Im Hintergrund ist die Arbeiterklasse zu sehen.

Auf dem Weg zum Gasworks Park, bin ich noch am Fremont Troll vorbei gegangen, was nichts anderes ist als eine Betonskulptur die einen VW-Kaefer verspeist. Interessant ist die Lage des Fremont Trolls, naemlich unter einer Autobahnbruecke.

Nach weiteren 10min Fussmarsch hab ich dann endlich den Gas Works Park erreicht. Dort hab ich dann die Skyline und einige Selbstportraits fotografiert. Selbstfotografie ist gar nicht so einfach. Hab etwa fuenf Mal ohne es zu wollen auf den Ausloeser gedrueckt, beim Versuch mich und die alte Wasauchimmer-Anlage ins Bild zu bringen. Das Bild links ist sowas wie ein Blog-Outtake...

Beim Bau des Gas Works Parks wurde ganz eindeutig beim Abbruch gespart. Die alte Wasauchimmer-Anlage wurde stehengelassen und fuer den neuen Spielplatz war nur ein bisschen Farbe und ein bisschen Liebe noetig.
Die alte Wasauchimmer-Anlage gibt aber eine pittoreske Kulisse fuer einen entspannenden Nachmittag im Park ab.

Thursday, December 15, 2005

1/2 Seattle, 1/3 USA

Letzte Woche hab ich meine erste Schul-Session abgeschlossen. Die Haelfte meines Seattle-Aufenthaltes ist nun vorbei. Am Donnerstag hatten wir in den Faechern advanced conversation, advanced pronunciation, masters (of the universe) und reading/writing die Finals. Der maschinenlesbare Einstufungstest fuer die naechste Session durfte natuerlich auch nicht fehlen. Hab natuerlich bestanden und bin nun im naechsten Level.
Letzte Session war ich 'intensive', diese Session bin ich nun 'semi-intensive'. D.h. dass ich seit gestern die Nachmittage frei habe um in engen Gassen und dunkeln Kneipen abzuhaengen, oder auch um die Stadt zu besichtigen und die Umgebung zu erkunden.

Tuesday, December 13, 2005

Starbucks

Starbucks ist eine Kette von Coffee Shops mit Hauptsitz in Seattle. Der einzige Unterschied zu Coffee Shops wie z.B. Kadinsky oder Amnesia ist das strikte Rauchverbot, das hier sowieso schon ueberall gilt. Starbucks hat aber eine einleuchtende Begruendung dafuer: "den Aromaschutz garantieren"... Naja, oke... Obwohl ich nicht (mehr) rauche, denke ich dass eine Zigarette zum Kafi gar nicht mal so schlecht ist (wenn mann den gesundheitlichen Aspekt mal vergisst). Anyway.. Die Seattelites haben zu ihrem Stadt-Weltkonzern eine sehr innige Beziehung und koennen es nicht ausstehen wenn man Starbucks z.B. mit McDonalds o.ae. vergleicht.

Eine weitere Touristenattraktion ist der erste Starbucks, der 1971 beim Pike Place Market eroeffnet wurde. Am Wochendende ist er mit Touris vollgestopft, obwohl kein Unterschied zu einem Standard-Starbucks besteht, mit Ausnahme von der Souvenierecke und dem original Logo. Dieses wurde im Laufe der Zeit aus politischen Gruenden zwei Mal abgeaendert (1. Aenderung 'Brueste', 2. Aenderung 'Bauchnabel'). Meiner Meinung nach ist die Meerjungfrau im Original Logo einfach zu haesslich und zu unsexy...

Electric Lady

Die lebensgrosse Jimi Hendrix Statue steht an der Ecke Broadway/Pine im Stadteil Capitol Hill. Leider habe ich (noch) keine Ahnung wem wir sie zu verdanken haben und zu welchem Anlass sie angefertigt wurde. Capitol Hill ist von Downtown aus in wenigen Minuten zu erreichen. Allerdings geht es bergauf... Das Wort "Hill" ansich ist ja auch ein Synonym fuer "Lass uns den Bus nehmen"....

Sunday, December 11, 2005

Kurt smells like 'teen spirit'

Hab heute ein ganz besonderes Souvenir gefunden. Es ist das Deodorant das in den 90ern indirekt die Grungewelle ausgeloest hat.
Wer kennt sie nicht? Die erfolgreichste Single der letzten Dekade! Die Hymne einer Generation! Smells like teen spirit.

Und wenn isch schon beim Thema bin. Gestern bin ich zum Crocodile Cafe gepilgert. (Sind ja auch nur 3-4 Blocks von meiner Busshaltestelle in Downtown). Das Crocodile Cafe ist ein Lokal, in dem Indierock-Konzerte im kleinen Rahmen (kleiner als das Abart ZH), Fast Food, und Drinks an der Bar angeboten werden. Nirvana und andere Rockgroessen haben hier in jungen Jahren erste Buehnenerfahrungen gesammelt...

Thursday, December 08, 2005

emenems

Stadtsymbole und Basketballteams sind ja ganz oke und unterhaltsam. Jetzt will ich aber mal was interessantes schreiben. Ich war letzten Sonntag im Supermarkt und hab mit einem lachenden und einem weinenden Auge festgestellt, dass hier in Amerika nicht nur drei Sorten von m&m's erhaeltilch sind, sondern gleich fuenf (oder sechs?? Keine Ahnung, ich war viel zu aufgeregt um zu zaehlen!). Eigentlich sind Suessigkeiten wie Mars und Twix hier kaum zu ertragen, weil sie viel zu Suess sind. Aber nicht die m&m's. Meiner Meinung nach schmecken sie wie in der Schweiz oder sogar besser.
In diesem Eintrag will ich zwei Sorten beschreiben. Die erste Sorte heisst mega-m&m's "Peanut" und entspricht geschmacklich den normalen Erdnuss-m&m's (gelbe Verpackung). Die einzigen Unterschiede sind die groesseren Nuesse und die weicheren Farben (beige, teal, maroon, gold, brown und blue-grey).
Die zweite Sorte heisst "Peanut-Butter" und anstatt einer Erdnuss oder Schokolade, wird hier Erdnussbutter umhuellt. Die Farben sind die klassischen m&m's-Farben. Ich persoenlich mag diese Sorte nicht, denn salzige Nachgeschmack der Erdnussbutter passt nicht zur klassischen m&m's-esskultur. Ich bin der altmodischen Ansicht dass Erdnussbutter aufs Brot gehoert.

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